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5 Kommentare zu: “Tagesdosis 25.1.2020 – Deutsche Presse-Feigheit”
Die Angst vor der Revolution trieb die herrschenden Kreise nach rechts
In Italien, Ungarn und anderen europäischen Ländern hatten sich schon vorher unterschiedliche faschistische Regime etabliert. Unterstützt wurden sie von den alten Mächten, Kapital, Klerus und Großgrundbesitzern. Sie hatten in den revolutionären Monaten 1918/19 die Ahnung bekommen, dass es mit ihrer Macht zu Ende gehen könnte. Die Angst hat damals für kurze Zeit die Seiten gewechselt.
Das sollten die herrschenden Klassen nie vergessen und daher sahen sie in den unterschiedlichen Faschismen eine Möglichkeit, endgültig mit sämtlichen linken Umtrieben Schluss zu machen. Das machten die Referenten der internationalen Konferenz "Die zweite Revolution" deutlich, die am vergangenen Samstag, am 9. März, im Rathaus Lichtenberg stattgefunden hat.
Dort berichteten Historiker aus Großbritannien, Deutschland, Italien und Ungarn über die revolutionäre Bewegung in ihren Ländern vor 100 Jahren. So ließ die britische Regierung sogar ein Kriegsschiff am Strand von Liverpool gegen streikende und revoltierende Arbeiter auffahren. Der ungarische Historiker Belá Bodó ging auf die heute kaum bekannte ungarische Räterepublik ein, die sich für die Emanzipation der Arbeiter einsetzte.
In den Bibliotheken und ehemaligen Palästen des Adels wurden Konzerte und Bildungsveranstaltungen für die organisiert, die lange davon ausgeschlossen waren. Auch die jüdische Bevölkerung war in der Räterepublik gleichberechtigt.
Die Rechte mobilisierte dagegen mit dem Schlagwort vom "jüdischen Bolschewismus" und fand Gehör bei den Bauern, die oft noch in reaktionären Vorstellungen befangen waren. Der italienische Historiker Pietro Di Paola zitierte den Anarchisten Errico Malatesta mit den prophetischen Worten, dass die herrschenden Kreise mit einem Blutbad antworten werden, wenn sie die Möglichkeit haben.
Das ist die Rache für die Zeit der Revolution, als sie ernsthaft Angst haben mussten, ihre Macht zu verlieren. Wenn man heute nach Brasilien und andere Länder blickt, sieht man, dass sich daran auch heute nichts geändert hat.
Aus:
Am Beginn der Weimarer Republik standen Staatsmassaker
13. März 2019 Peter Nowak
In diesen Tagen jähren sich Ereignisse, die zeigen, wie schmal die Trennung zwischen bürgerlichem Staat und Faschismus ist
(heise/Telepolis)
Ohne Worte…
https://archive.org/details/EILTWasDieMedienNieGezeigtHabenUndZeigenWerdenOriginal
Nachschlag gefällig?
https://archive.org/details/nwosteuerteudiewahrheituberdeutschlandundeuropa
Nun kann man sich fragen, was besser ist: Journalisten wie Greenwald oder Assange, oder gehirngewaschene „Journalisten“, die ihre Lehrzeit erst in der Atlantikbruecke absolvieren müssen, bevor sie einen Job bei einem Maistreampresseorgan/fernsehkanal antreten dürfen?
Man kann natürlich nicht hinwegsehen darüber, dass Greenwald schon halb im Gefängnis sitzt, oder wie Assange physisch wie psychisch zugrunde gerichtet wird. Für den einzelnen Menschen ist es schon ein gewaltiger Unterschied, ob man so bedroht wird wie diese beiden Aufrechten, oder aber in sicherer Position aus ihren Armlehnsesseln den Kotau machen vor den Herrschenden.
Doch unterm Strich leidet die Presse und Meinungsfreiheit enorm für alle.
Eingebettet in:
Die Weltwirtschaftskrise der Gegenwart
Im Sog der Finanz- oder, besser gesagt, Weltwirtschaftskrise ab 2008 breitete sich die Strömung, die in den bürgerlichen Medien — unter anderem auch im Freitag — „Rechtspopulisten" genannt werden, global immer weiter aus — etwa in Skandinavien, Frankreich, den Niederlanden, Großbritannien, Italien, Österreich, der Schweiz und Deutschland. Eine parallele Entwicklung ist in Indien, den USA, auf den Philippinen, in Japan und Israel sowie in Südamerika, hier vor allem in Brasilien, zu beobachten. Die Unterstützung der entsprechenden Parteien in Europa hat sich in den vergangenen beiden Jahrzehnten — gemessen an den Wahlergebnissen — mehr als verdreifacht (6).
(…)
Die Herrschenden haben erneut — wie in den 1920er-Jahren — auf eine Entwicklung ökonomischer Instabilität mit unterschiedlichen Mitteln reagiert. Eines der Mittel ist der Aufstieg nationalegoistischer, rassistischer und demokratieverachtender Kräfte. 2017 zählte die offizielle Statistik immer noch über zwei Millionen mehr Menschen in der EU arbeitslos als im Jahr 2008.
Die Abstiegserfahrungen und die Abstiegsangst über viele Jahre haben bei breiten Teilen der lohnabhängigen Bevölkerung — also in der Arbeiterklasse — eine Öffnung für rechtsnationale Kräfte, deren gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und für Sündenbocktheorien mit autoritären Machtprojektionen bewirkt (8).
Aus:
Freitag, 24. Januar 2020, 15:00 Uhr
~17 Minuten Lesezeit
Der fruchtbare Schoß
Auch 75 Jahre nach dem Ende des Hitlerfaschismus ist die Gefahr nicht gebannt. Wir alle sind zur Wachsamkeit aufgerufen.
von Bernhard Trautvetter
(Rubikon)