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19 Kommentare zu: “Tagesdosis 27.11.2019 – Die Menschenmacher und wir”
Ich finde den Artikel ganz gut, vielleicht habe ich nicht alles richtig verstanden, aber dass der Mensch – und nicht nur der Mensch – seinen Führer zu brauchen scheint, ist mir seit längerer Zeit klar, selbst wenn man denkt "aber ich doch nicht",
Ansonsten halte ich den fufu für relativ rational, ich kann auch auf das Leben als indigener Mensch verzichten, falls ich dafür meine beheizte Wohnung verlassen soll.
Viele denken automatisch, wenn es um indigene Erweckung geht, dass das gleich auch heißt, "zurück in die Wildnis", was ich damit überhaupt nicht meine.
Ich denke da eher an Synergien. Was wäre, wir würden unsere indigene Kompetez (blödes Wort dafür) mit dem Heute verknüpfen? Das meine ich damit, das in uns wieder zu finden.
Hier mal was Lustiges zur Abwechslung:
WELTKLASSECOMEDY ASS-DUR – 2014 https://www.youtube.com/watch?v=OcyC6WZopF0
Und dann was zur Vertiefung des Themas Selbstbegegnung / Selbsterkenntnis: https://selbstheilungskonferenz.com/speaker/benedikt-zeitner/
Wieder ein nicht "berührend holpriger", sondern gewohnt schwammiger Lenz: über Untertanengeist und Konformismus haben Mausfeld u.a. bereits alles relevante gesagt, über Traumata, Angst und Herrschaft andere kundige Leute…
Aber den menschengemachten Klimawandel zu leugnen (wie es auf kenfm immer hoffähiger wird…), bloß um sich selbst zu beweisen, daß man angeblich weder diesem noch einem anderen "Mainstream" anhänge, sondern "selbst denke", deutet eher auf ein Trauma von Lenz hin – selbst wenn "CO²" nicht das einzige oder Hauptproblem ist und eine "CO²-Steuer" und "Emissions-Zertifikate" und ihr Handel Schwachsinn sind, ist klar, daß kapitalistische Wirtschaft und imperialistische Politik die Landschaft, das Wetter und die Gesundheit schädigen und daß es dafür seit der neolithischen "Revolution" Verantwortliche gibt: ich bin durch ähnliche Schulen wie Bill Gates und Konsorten gegangen und habe vermutlich ähnliche Traumata, aber ich bin nicht wie Gates geworden und werde es auch nicht, wenn ich morgen (vergleichsweise lächerlich, aber immerhin) 50 Millionen im Lotto gewinne.
Was soll also das weitschweifige Gelaber, wenn man nicht klar sagen kann, daß das westlich-europäische Denk-, Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell ausgedient hat, falls die Menschheit überleben will?
Lenz ist wie die dümmsten Bauern mit den dicksten Treckern, die lieber gegen Umweltgesetze und für mehr Acker-Chemie demonstrieren und an Krebs sterben und sterben lassen, als das Niedrigpreis-Diktat der Lebensmittel-Konzerne zu boykottieren, auf "öko" umzustellen und den Vertrieb zu dezentralisieren: erstmal bißchen Opfer-Täter-Opfer-Sophisterei, dann paar Reformen, oder was?
Gestern wurde auf "arte" ein geläutertes und natürlich im Nachhinein traumatisiertes Mitglied der US-Täter-Riege von befehlsbefolgenden Folterern im Irak vorgestellt, und heute im "arte-journal" das nach wie vor Pinochet-mäßige Vorgehen der chilenischen Bullen gegen anti-neo-"liberale" Demonstranten" ( ganz zu schweigen von den französischen Bullen der soundsovielten "Liberté, Egalité-, Fraternité-Republik"…) – deren Opfer scheißen garantiert genauso wie ich auf Lenzens verquaste Psychologisierung und Philosophasterei.
hmmm, oft erscheint das was man nicht versteht schwammig.
Und ja, ich stimme Herrn Lenz zu, es sind die aktuellen gesellschaftlichen Paradigmen, die uns in dieses Trauma zu asozialen Handlungen treiben. Doch wäre bei dem heutigen Stand des allumfassenden Informationsaustausches endlich eine diesbezügliche Aufarbeitung wünschenswert? Das Prinzip vom "Regen in die Traufe" gab es ja bereits von Revolution zu Revolution…
@Pst, ich bin immer wieder erstaunt, für was (nicht nur meine) meine Artikel herhalten müssen. Ich kann nichts von dem, was Sie über mich oder den Artikel erkannt haben, im Artikel erkennen. Es ist die KLIMADEBATTE, die ich für völlig nutzlos halte, so denn NICHTWISSENSCHAFTLER sie in vollem Eifer führen.
Und noch einmal: Niemand muss den Lenz lesen, ihn gut finden. Und niemand sollte dem Lenz folgen.
Alles Sehen ist perspektivisches Sehen.
Die Wahrheit wird man beim Lenz nicht finden, so wie man sie nur in sich selbst beschreiben kann und dann perspektivisch sieht.
Das weitschweifige Gelaber vom Lenz war nur ein ganz kleiner Einblick in eine Sichtweise von Wissenschaftlern, die sich dessen immer mehr Gewahr werden, dass die Rettung in unserem Inneren liegt. Man wird sie nicht anordnen können.
Der anthrogen verursachte Klimawandel ist nur ein kleiner Teil dessen, was anthropogen verursacht ist und noch wird, wenn wir nicht unsere indigenen Wurzeln in das Jetzt transformieren. Das wird immer deutlicher.
Da gibt es mehr, was anscheinend mit uns verbunden ist, das mit bloßer mathematischer Empirie zu tun hat, aber lebensnotwendig und damit überlebenswert ist. Dieses Pathogen herauszulösen erscheint erheblich wichtiger zu werden, als bloß den anthropogenen Klimawandel zu huldigen.
Die CDU will den Klimawandel "sozial" vertretbar machen, ist heute zu hören. Jaja, ein Tsunami muss sozial als Welle all die sozialen Berufe schützen, die er zu beerdigen droht. Sowas bekommt 7 Min. Standing Ovation und es ist Ausdruck dieses Pathogens – die Leute lassen sich das gefallen und werden die CDU wieder wählen. Sie leben IM Pathogen und werden es nicht erkennen.
Was glauben Sie, was da denn für eine Krankheit, was das denn für ein Irrsinn ist, den die noch immer nicht begreifen, den wir noch immer nicht erkennen?
Im Übrigen schrieb ich im Artikel, dass er holprig und zu kurz daherkommt, es müsse ein Buch werden.
Ich habe mit dem Artikel keine Wahrheit oder so verkündet. Ich wollte damit, dass einige ihren Blick zusätzlich in eine bestimmte Richtung wenden.
Noch einmal: Der Lenz verkündet in gar nichts irgendeine Wahrheit. Mit dem Artikel wollte der Lenz nur die Aufmerksamkeit der geostrategisch denkenden zusätzlich auf etwas anderes lenken. Auf etwas, dass die Ursache all der anthropogenen Verwerfungen "eventuell" etwas sichtbarer macht.
Sie sollten sich selbst fragen und die Frage dann auch selbst beantworten, warum Sie denn so wütend über einen Artikel wurden? Denken Sie dabei nicht an den Lenz, nur daran, warum ein Artikel so viel Macht über Sie und Ihre Gefühle erlangen kann.
Ein aalglatter Text wäre zwar schneller zu lesen, aber gerade durch etwas Holprigkeit bekommt der Artikel Charakter, Gratulation! (Herr Lenz, ich möchte hier nicht falsch verstanden werden und meine das NICHT sarkastisch nach den verschiedenen Positionen in den letzen M-Pathie Kommentaren.
Es freut mich das hier von Ihnen zu lesen und auch das Sie A. Gruen und A. Miller empfehlen. Die sind noch lange nicht Geschichte in zukünftiger Gesellschaftsgestaltung, ebenso wie E. Fromm, Adorno, Hegel, Fichte und Steiner und viele andere es nicht sind.
Der tägliche Irrationalismus ist ja schon in jedermanns (Frau und Kind auch mit dabei) Lebenseinstellung mit der Muttermilch aufgesogen und voll integriert. Die "Guten" traumatisieren im Außen mit permanenten Kriegen und Sanktionen ganze Staaten/Gesellschaften mit Zivil – und Militärpersonen. "Die Guten" traumatisieren aber auch im Inneren und zwar per Schule, schwarzer Pädagogik, Medien-Propaganda, Werbung, Leistungsgesellschaft, Oben – Unten, Werksverträgen und Leiharbeit, Harz4, … you name it!
Wenn dann die Traumatisierten nicht in Depression, PTSD, burn out oder in andere Krankenheiten abrutschen und sich dann nicht (mehr) Fügen können und ausrasten, entziehen wir Ihnen "sehr wohl wissend" genau das, was ein (in Menschengestalt) inkarniertes Lichtwesen, also der Mensch braucht um sich zu ENTFALTEN:
Sonnenlicht, Menschlichkeit, Gestaltung eines persönlichen Umfeldes, Naturnähe, Umarmung, Liebe, Sexualität, usw.!
Gleichermassen behandelt man die "MISSFITS" oder Missliebigen, Systemkritiker und Journalistische Aufklärer, z.B. Assange und Menning, etwas flacher spielte man den Ball in der Vergangenheit in Deutschland mit Berufsverboten (Holger Strom und viele andere) , aber immer mit der Absicht Menschen und Ihr Leben zu ZERSTÖREN.
Verlogen und feige sperrt man sie weg, (wie früher die Kinder in der Schule nach Geschlechtern getrennt) und hält sie in hierarchischen Systemen hinter Eisengittern. Wie bei Legehennen wird dann vielerorts und weltweit noch Ihre Arbeitskraft ohne (oder zu einer lächerlichen) Bezahlung genutzt.
Diese UNMENSCHLICHEN Einrichtungen (teils auch Foltereinrichtungen!) geben vor Einrichtungen zur Korrektur zu sein! Frage mich ob es nicht die, wie Herr Lenz sie nennt nicht die "Psychopathen" sind die dann eigentlich korrigiert werden müssen? Man darf 3 x raten wo man die findet!
Degradiert zu "Nutztieren" (oder wie in einigen Ländern als Organspende) benutzt man sie für öffentliche Schauprozesse (Assange) oder Hinrichtungen. Das erzeugt ANGST und hält, wie in regelmäßigen Abständen abgesetzte (möglichst islamische) Attentate, dann den Rest bei der Stange und die öffentliche Ordnung aufrecht!
Das geschieht zum Wohle derjenigen die ganz oben oder im Räderwerk des System mit davon profitieren (z.B. auch Intendanten, CEO's, usw) und eben nicht zum Wohle der Mehrheiten.
Die Mehrzahl findet daran nichts verwerfliches, denn mit Justiz und Gefängnisreform lässt sich kein Blumentopf gewinnen, daher ist das nie ein Thema bei den sog. "Wahlen" – die ja alles so wie immer bewahren. Doch hiermit greife ich sicher zukünftigen Artikeln vor – zu dem Thema haben Sie Herr Lenz oder Götz Eisenberg sicher mehr zu sagen. Nur mal so ein paar Gedanken…
Auch hier ein guter Artikel:
Link: rubikon.news/artikel/die-demokratie-krise
'E. Fromm, Adorno, Hegel, Fichte und Steiner' ..dafuq?
Es gibt nur eine Geschichte und das betrifft sogar das gleiche Kapitel.
– Das des Glaubens und der Gefangenschaft mit und in der Sprache, die nicht mit Komplexität umgehen kann. ..
Sie erwarten doch wohl nicht, daß ich irgend etwas davon glaube.
Die Fehlkultivierung läuft doch nach detaillierten MASTER- Plan, bei dem es eben darum geht, was man glauben soll, damit toleriert wird, dass die Geschichtenerzähler ihren Vorteil daraus ziehen.
Zwangsjacken im Sonderangebot.
Sobald du glaubst, steckst Du drin.
Die Zwangsjacke des Zwangsjackenverkäufers kommt mit Benz, Villa und viel traumatisierenden kleingedrucktem Kauderwelsch und anderen Kollateralschäden.
https://www.youtube.com/watch?v=sqVDG-UmoXM
Der "Edle Wilde", da kommen mir doch Karl Mai, Tacitus, Rousseau in den Sinn. Ob deren Sicht nicht sehr einseitig war will ich mal dahingestellt lassen, ich nehme aber an, dass der Edelmut meistens seine Grenzen hat wenn es um die eigene Existenz oder die der Gruppe geht.
… und weiter … kommt der Strom aus der Steckdose, ist kompletter Realitaetsverlust ein heutiges Massenphenomen, braucht der Therapeut einen Therapeuten, ist die Regression auf die Stufe des Embryos ein Fortschritt …?
Zwar hat Herr Lenz recht mit der nicht so erstaunlichen Erkenntnis, dass Zivilisationskrankheiten zivilisatorische Ursachen haben. Aber den realen Zustand des "Wilden" oder des "indigenen Menschen", wie ihn Herr Lenz nennt zu verklaeren ist schon eine gedankliche Meisterleistung.. Laeuse, Wuermer, Infektionskrankheiten, frueher Tod, Hunger und Kannibalismus als Loesung unter anderem des Umweltproblems ? Klar doch, war garantiert nicht so gemeint.
Leider hat Herr Lenz nicht dargelegt, wer denn fuer ihn der "indigene Mensch" ist, der mit Faustkeil und Bogen wohl nicht. Vielleicht der "Einzige" nach Stirner ?
„Was soll nicht alles Meine Sache sein! Vor allem die gute Sache, dann die Sache Gottes, die Sache der Menschheit, der Wahrheit, der Freiheit, der Humanität, der Gerechtigkeit; ferner die Sache Meines Volkes, Meines Fürsten, Meines Vaterlandes; endlich gar die Sache des Geistes und tausend andere Sachen. Nur Meine Sache soll niemals Meine Sache sein.“
Waere wohl unpassend auf kenfm, oder ?
'…zeigt dies am Beispiel der Klimadebatte, die ich en gros für genauso unsinnig halte wie er.'
'Alle Wissenschaften sind de-indigenisertes Substrat einer Welt, die sich von ihren Wurzeln abgetrennt hat, und dies geschah vor sehr sehr langer Zeit.'
herr lenz vollführt hier sehr anschaulich das 'ballett der klimabruchverneiner und suggeriert abseits seiner forderung, wissenschaftliche standarts und regelwerke zur überprüfbarkeit dieser mit dem uns 'innewohnenden urvertrauen (ignoranz?) entgegenzutreten, mit sätzen wie 'Die Quantenphysik scheint hier einen möglichen Bogen hin zu unseren Wurzeln aufzubereiten.' o. 'Vorsicht Schulbildung! Es wird nicht mehr lange dauern, dann werden solche Sticker gedruckt und getragen werden, als Ausdruck einer geistigen Befreiung der Bildungsversklavung und Entmenschlichung der Menschen selbst.' es existiere ein 'offener dissens; der zwar von ihm nicht näher erörtert wird, jedoch eminent genug erscheint, um ihn mit der umstrittenen arbeit eines ruppert (hier 'traumagenese) untermauern zu wollen
(zirkelschluss?)
Zur Ergänzung:
Und da schließlich die Frage (ob urteilen darf, wer nicht dabei gewesen ist, MLK) für gewöhnlich den Vorwurf der Selbstgerechtigkeit mit einschließt, möchte ich hinzufügen: Wer hat je behauptet, dass ich, indem ich ein Unrecht verurteile, unterstelle, dass ich selbst davor gefeit wäre, es zu begehen? Selbst der Richter, der einen Menschen wegen Mordes verurteilt, kann danach nur sagen: „And there, but for the grace of God, go I!“
Dies alles sieht also auf den ersten Blick wie ausgemachter Unsinn aus, doch wenn viele Leute – darunter auch intelligente – ohne erkennbare Manipulation Unfug von sich zu geben beginnen, dann geht es gewöhnlich um mehr als bloß um Unfug.
Es gibt in unserer Gesellschaft eine weitverbreitete Furcht zu urteilen, was überhaupt nichts zu tun hat mit jenem „Richtet nicht, auf dass Ihr nicht gerichtet werdet“, und wenn diese Furcht meint, niemand solle „den ersten Stein werfen“, dann trifft es die Sache nicht. Denn hinter der Abneigung, über die Taten anderer zu urteilen, lauert der Verdacht, dass eigentlich niemand ein frei handelndes Wesen ist, und somit der Zweifel, ob überhaupt jemand für sein Tun verantwortlich ist oder zumindest für seine Taten einstehen kann. Jeder, der auch nur beiläufig moralische Fragen aufwirft, findet sich sofort konfrontiert mit einem erschreckenden Mangel an Selbstvertrauen und Stolz und mit einer vorgetäuschten Bescheidenheit, die mit „Wer bin ich, dass ich richte?“ sagen will: Wir sind alle gleich, gleichermaßen schlecht, und jene, die versuchen oder vorgeben zu versuchen, halbwegs anständig zu bleiben, sind entweder Heilige oder Heuchler, und beide sollten uns in Ruhe lassen.
Daher kommt es immer genau dann zu einem riesigen Aufschrei, wenn jemand an einer bestimmten Person eine ganz besondere Schuld festmacht, anstatt die Schuld für alle Taten bei geschichtlichen Bedingungen und dialektischen Bewegungen zu suchen, kurz: bei einer geheimnisvollen Notwendigkeit, welche sich hinter dem Rücken der Menschen vollzieht und alles, was sie tun, mit einer tieferen Bedeutung auflädt.
Solange man die Wurzeln dessen, was Hitler getan hat, bei Platon oder Joachim von Fiore oder Hegel oder Nietzsche sucht oder Hitlers Taten der modernen Wissenschaft, der Technologie, dem Nihilismus oder der Französischen Revolution usw. anlastet, solange ist alles in Ordnung. Doch sobald man Hitler schlicht einen Massenmörder nennt und einräumt, dass es sich in seinem Fall um einen politisch besonders talentierten Massenmörder gehandelt hat und dass man sich durchaus bewusst ist, dass man das ganze Phänomen des Dritten Reiches nicht allein durch Hitlers Persönlichkeit und seine Fähigkeit, die Menschen zu beeinflussen, erklären kann – in diesem Augenblick herrscht übereinstimmend die Auffassung, dass ein derartiges Urteil über die Person vulgär und undifferenziert sei und in historischen Betrachtungen nichts zu suchen habe.
(…)
Neben diesen Überlegungen möchte ich noch darauf hinweisen, wie tiefsitzend die Furcht davor sein muss, ein Urteil zu fällen, Namen zu nennen und Verantwortung zu betiteln (besonders wenn es, bedauerlicherweise, um Leute mit Macht und in hoher Position geht, ganz egal, ob sie noch leben oder nicht), wenn man sich mit derart verzweifelten intellektuellen Manövern behilft. Ist es denn nicht offensichtlich, dass die Christenheit viele Päpste ziemlich elegant überlebt hat, die viel schlechter waren als Pius XII., und zwar genau deshalb, weil niemals die ganze Christenheit angeklagt wurde? Und was soll man von all jenen sagen, die lieber die ganze Menschheit opfern würden, um eine hochrangige Persönlichkeit zu retten, obwohl diese Persönlichkeit keines Verbrechens, sondern nur einer zugegebenermaßen schweren Unterlassungssünde beschuldigt wird?
Es ist gut und richtig, dass es kein Gesetz gibt, das Unterlassungssünden unter Strafe stellt, und dass kein menschlicher Gerichtshof dazu berufen ist, darüber zu urteilen. Doch ein ebenso glücklicher Umstand ist, dass es in der Gesellschaft noch immer eine Institution gibt, vor der es nahezu unmöglich ist, sich Fragen der persönlichen Verantwortung zu entziehen, eine Institution, vor der alle allgemeinen und abstrakten Rechtfertigungen – vom Zeitgeist bis zum Ödipuskomplex – zusammenbrechen, vor der nicht Systeme oder Tendenzen oder die Erbsünde beurteilt werden, sondern Menschen aus Fleisch und Blut wie du und ich, Menschen, deren Taten menschliche Taten sind und die dennoch vor Gericht stehen, weil sie gegen Gesetze verstießen, deren Aufrechterhaltung wir für die Integrität unserer menschlichen Gemeinschaft als wesentlich erachten.
Juristische und moralische Fragen sind keinesfalls dasselbe, doch in gewisser Weise verwandt, weil beide Urteilskraft voraussetzen.
(Hannah Arendt, Was heißt persönliche Verantwortung in einer Diktatur?)
Lieber Rüdiger Lenz
danke für diesen, aus meiner Sicht extrem guten Text!
Ich fände es jedoch präziser, das Wort Menschenmacher durch `Personenmacher` zu ersetzen, denn mit (dem Rechtsbegriff) `Person` und den mit ihr verbindbaren `Rechten und Pflichten` werden die Muster geschaffen, die der Mensch mehr oder weniger freiwillig/bewusst (er-)trägt
… um scheinbar `besser` zu sein als andere oder sich vor `dem anderen` zu schützen bzw die übernommene Angst-Meme mit `Sicherheiten` zu bewältigen ?
Was wäre, würde Würde Sein sein?
… `Der Rest kommt dann wie von selbst. ` und bestimmt auch ein Gespräch zb mit Joe Kreissl … ; )
Viele Grüße in die Runde`
Danke, lieber Rüdiger, für diesen wirklich klugen Text.
Zu deinen Worten "Es ist das Pathogen der sapiens, mit dem sich viele von ihm infizierten, als sie den Ackerbau und die Domestizierung seiner Ernährungsweise erfanden, sagen immer mehr Anthropolgen, Biologen und Universalhistoriker. Dort fing die De-Indigenisierung unserer Spezies an."
fällt mir mein eigenes Bild ein, nämlich dass wir wie Schafe sind, die vor lauter Diskutieren über den besseren Hirten/Bauern/Schlächter ganz vergessen haben, dass Schafe "eigentlich" freie, selbstbestimmte Wesen sind bzw. sein können, die gar keinen Hirten brauchen.
Deswegen muss man uns ständig Angst vor den bösen Wölfen machen (und uns, wie du es schilderst, streiten lassen, wer jetzt der böse Wolf ist), damit wir unsere Freiheit für die Sicherheit aufgeben – die Sicherheit, wohlbehalten, wohlgenährt und vollständig geschoren, gezüchtet und geschlachtet zu werden. Ich bin für freie, wilde Schafe im Einklang mit sich selbst und dem Rest des Lebens…
Liebe Dagmar Neubronner
dito und diese `Rolle` als `freie, wilde Schafe` kennt sogar das `Recht` ; )
… als `geistig sittliches Wesen` oder eben als `morale Person` ; )
… siehe Definition Menschenwuerde:
`Die M. besteht darin, dass der Mensch als geistig-→#sittlich`es Wesen von Natur
darauf angelegt ist, in Freiheit und Selbstbewusstsein sich selbst zu bestimmen und in der Umwelt auszuwirken.`
…LINK… https://archive.org/details/JuristischesWorterbuch/page/n479
… siehe Definition Sittlichkeit:
`Sittliches Verhalten ist das auf das Gute um seiner selbst willen gerichtete Verhalten. Die Ausrichtung am Gewissen und am Guten unterscheidet die S. vom →#Recht.`
…LINK… https://archive.org/details/JuristischesWorterbuch/page/n651
Was wäre, würde Würde Sein sein?
Viele Grüße in die Runde
Ich bin mir nicht ganz sicher ob es hierzu passt, dennoch schreibe ich hier einen Text, den ich einer Richterin schrieb, die mich wegen eines von mir verweigerten "Bußgeldes" über 20€ "Im Namen des Volkes" verurteilte.
Den Teil zur Sache lasse ich weg und die Namen der Beteiligten kürze ich.
Hier der Text des Schreibens:
Ich möchte noch einmal darauf zurückkommen, wie Sie Ihr Schreiben vom 27.05.2015 betitelten: „Im Namen des Volkes“. Damit kann doch nur das sogenannte „Staatsvolk“ gemeint sein, richtig?
Staatsvolk
„Ist die Gesamtheit der Menschen, die sich auf dem Gebiet eines bestimmten Staats befinden und die allein schon infolge dieser Tatsache dessen Staatsgewalt unterstehen. Das Staatsvolk ist das personale Element des Staates. Von ihm geht im demokratischen Staat alle Gewalt aus.“ (Quelle: Gerhard Köbler, Juristisches Wörterbuch – Für Studium und Ausbildung, 15. Auflage, S. 394)
In Ihrem Wörterbuch, dem juristischen Wörterbuch, steht geschrieben, dass es sich beim sogenannten „Staatsvolk“ um eine Vermutung handelt. Der Satz „Im Namen des Volkes“ in Ihrem Schreiben vom 27.05.2015 richtigerweise „Im Namen der Vermutung“ lauten müsste. Traurig, dass ich Sie darauf aufmerksam machen muss bzw. Sie der arglistigen Täuschung bezichtigen muss. Herr K., Frau V. und Frau Sch. kann „nur“ Fahrlässigkeit vorgeworfen werden, aber Ihnen, Frau S., Vorsatz! Oder studierten Sie etwa nicht Jura? Ich muss also voraussetzen können, dass Ihnen die juristischen Begriffe und deren Bedeutungen geläufig sind, oder etwa nicht?
Kommen wir zum Beweis, dass es sich beim „Staatsvolk“ um eine Vermutung handelt. Dies kann man anhand zweier Textpassagen der Definition feststellen. Zum Einen in dem Satz „Ist die Gesamtheit der Menschen, die sich auf dem Gebiet eines bestimmten Staates befinden (…)“. Die „Gesamtheit der Menschen“ auf einem „Staatsgebiet“ beinhaltet auch Urlauber, Touristen, Durchreisende, Flüchtlinge usw. Das „Staatsvolk“ darf doch alle vier Jahre wählen. Dürfen Urlauber, Touristen, Durchreisende, Flüchtlinge usw. sich an der Wahl beteiligen? Nein! Und warum nicht? Wenn sie sich am Tage der Wahl „auf dem Gebiet eines bestimmten Staates befinden“, müssten sie, nach dieser Definition, an der Wahl teilnehmen dürfen. Richtig? Und trotzdem dürfen sie es nicht. Oder etwa doch? Mit „Staatsgebiet“ kann folglich nichts Geographisches, Territoriales gemeint sein. Oder bewerten Sie das anders? In dem Fall freue ich mich auf Ihre Erklärung.
Zum Zweiten, hier wird es ganz deutlich, in dem Satz „Von ihm (Anm.: dem Staatsvolk) geht im demokratischen Staat alle Gewalt (Anm.: Staatsgewalt) aus.“. Was bedeutet „von etwas ausgehen“? Was bedeutet: „Ich gehe von schönem Wetter am morgigen Tage aus.“? Was anderes als eine Vermutung wird durch diesen Satz geäußert? Die Vermutung, dass das Wetter morgen schön werde. Ob die Vermutung zutrifft, zeigt sich am nächsten Tag. Im Zeitpunkt der Äußerung handelt es sich um eine Vermutung, eine Annahme! Genauso verhält es sich beim Satz „Von ihm geht im demokratischen Staat alle Gewalt aus.“, auch hier wird eine Vermutung, eine Annahme geäußert!
Dem angeblichen „Staatsvolk“ hat man unterdessen glauben gemacht, „alle Gewalt“ ginge von ihm aus, im Sinne von „alle Gewalt“ käme vom „Staatsvolk“. Der Gegenbeweis dessen ist schnell erbracht.
Ein Grundsatz lautet: „Ich kann/darf nicht mehr Rechte übertragen/delegieren als ich als Mensch selbst besitze.“
Welcher Mensch hat das Recht einem anderen Menschen etwas wegzunehmen, etwas gegen den Willen eines anderen Menschen vom ihm zu verlangen, ohne sich durch solches Verhalten strafbar zu machen? Wer aus „der Gesamtheit der Menschen“ hätte dieses Recht, das er selbst nicht besitzt, an einen anderen Menschen (z.B. Sie, Frau S.) übertragen/delegieren können? Die einzig gültige, wahre Antwort muss lauten: Niemand, kein Mensch. Sollten Sie das anders bewerten, freue ich mich auch auf Ihre diesbezügliche Erklärung.
Staatsgewalt
„Ist die den Staat kennzeichnende oberste Herrschaftsgewalt (Hoheitsgewalt, Befehlsgewalt und Zwangsgewalt). Sie ist das funktionale Element des Staats. Sie betrifft das Staatsgebiet und das Staatsvolk. Sie geht im demokratischen Staat vom Volk aus: Sie ist im Rechtsstaat vielfach geteilt in gesetzgebende Gewalt, vollziehende Gewalt und rechtsprechende Gewalt (Art. 20 II GG)“ (Quelle: Gerhard Köbler, Juristisches Wörterbuch – Für Studium und Ausbildung, 15. Auflage, S. 393)
Ausgehend von der „Drei-Elemente-Lehre“, nach der ein „Staat“ aus den drei Elementen „Staatsvolk“, „Staatsgebiet“ und „Staatsgewalt“ besteht, wird es eng für den angeblichen „Staat“. Beim „Staatsvolk“ handelt es sich wie zuvor bewiesen um eine Vermutung, beim „Staatsgebiet“, wie ebenfalls bewiesen, um nichts Geographisches, Territoriales. Was übrig bleibt ist die Gewalt.
Gewalt
„Ist allgemein der Einsatz von Kraft zur Erreichung eines Ziels sowie die Möglichkeit hierzu. (…)“(Quelle: Gerhard Köbler, Juristisches Wörterbuch – Für Studium und Ausbildung, 15. Auflage, S. 184)
Diese Gewalt üben einige Menschen gegenüber anderen Menschen, gegen deren Willen, aus, indem sie sich hinter der juristischen Person „Staat“ oder anders benannten juristischen Personen verstecken und glauben, ihre Verantwortung auf diese abwälzen zu können. Dieser Gewalt, an der Sie, Frau S., sich ebenfalls beteiligen, werde ich mich nicht länger beugen. Auch verbitte ich mir, mich weiterhin als „personales Element“ eines wie auch immer benannten „Staats“ zu betrachten. Folglich betrachte ich nur noch jene Schriftstücke als für mich bindend, deren Inhalt ich durch meine Unterschrift ausdrücklich zustimme.
Ende des Schreibens.
Eine Antwort hierauf erhielt ich von der "Richterin" Frau S. nicht.